Mit der Frage, wo politische Kunst zwischen Freiheit und
Zurückhaltung ihren Platz findet, setzt sich das aktuelle Heft der
atheistischen Zeitschrift MIZ (Materialien und Informationen zur Zeit) auseinander. In einer Beilage wird der Blick
konkret auf die Debatten nach dem Anschlag auf die Redaktion des französischen
Satiremagazins Charlie Hebdo gerichtet. Die Autoren erkennen dabei in erster
Linie Kritikabwehr, Emanzipationsverweigerung und Zugeständnisse an
religiös-identitäre Positionen. Chefredakteur Christoph Lammers sieht als Folge
einen gewachsenen Einfluss konservativer Kräfte, auf deren Agenda „nicht der
gegenseitige Respekt der Individuen und die Akzeptanz demokratisch erkämpfter
Werte wie Freiheit und Gleichheit stehen, sondern die Unterwerfung des
Individuums unter religiös-archaische Vorstellungen“.